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Altbewährte Gerichte aufwerten – ein Ratgeber

Jeder Koch kennt dieses Problem: Man kocht bereits zum zehnten Mal die Spaghetti Bolognese und Langeweile kommt auf. Das liegt an der Gewöhnung unserer Geschmacksnerven. Ähnlich wie das Gehirn benötigen sie neue Gelegenheiten und Reize. Hobbyköche können durch einige Tricks mehr Abwechslung in ihre Rezepte bringen. Doch wie gelingt das?

Gerichte verfeinern

Gerichte verfeinern ©iStockphoto/microgen

Nach regionalen Varianten suchen

Ein erster Anhaltspunkt sind die alten Kochbücher der Großmutter. Rezepte aus anderen Teilen des deutschsprachigen Raums verwenden häufig andere Zutaten, die den Geschmack des Essens deutlich verändern können. Ein bekanntes Beispiel ist die schwäbische Linsensuppe mit einem Schuss Essig. Doch auch andere Gerichte sind mit regionalen Varianten vertreten. Bereits durch ein anderes Gewürz bietet sich oft ein neues Geschmackserlebnis. Nicht immer sind lokale Kochrezepte jedoch schriftlich überliefert. Denn unzählige Zubereitungen wurden in früherer Zeit mündlich übertragen. Gelungene Speisen entstanden durch Fleiß und Kreativität. Nicht umsonst schwören die meisten Traditionsunternehmen auf familiäre Zubereitungsarten, die von Generation zu Generation weitergegeben worden sind. Manche Rezepte sind echte Familiengeheimnisse und sind in keinem Kochbuch zu finden. In vielen Fällen weiß die ältere Generation aus dem Kopf, wie das Essen zubereitet wird. Es lohnt sich also, bei Gelegenheit nachzufragen. Zusätzlich sollten Köche in alten Unterlagen wälzen. Einige Stadtbibliotheken haben Bücher mit Kochrezepten aus den vergangenen Jahrhunderten im Bestand. Deren Zutaten unterscheiden sich in der Regel stark von unserem heutigen Kochverständnis.

Gewürzmischungen ausprobieren

Rezepte leben von ihren Gewürzen. Was wäre etwa ein frischer Gurkensalat ohne eine Portion frischen Dill? Die Kraft einer guten Würze wird bis heute von nicht wenigen Menschen unterschätzt. Umso mehr sollten Kochfans mit Aromen spielen und Gewürzmischungen kaufen. Damit lassen sich erstaunliche Ergebnisse erzielen. Viele Mischungen sind optimal auf bestimmte Gerichte angepasst. Beispielsweise eignet sich ein Avocado Gewürz aufgrund der darin enthaltenen Stoffe für Speisen, die auf die südländische Frucht setzen. Zudem kann man damit Eier hervorragend würzen. Andere Gewürze setzen auf die Abrundung von Käse oder Grillspeisen. Für den Laien ist die genaue Abstimmung komplex. Nicht jedes Gewürz harmoniert miteinander. Einige rufen gar gegenteilige Effekte hervor. Angesichts dessen lohnt es sich, in einige Gewürzmischungen zu investieren und sie in der eigenen Küche auszuprobieren.

Fleischlos kochen

Es muss nicht immer Fleisch auf dem Teller landen. Gerade bewährte Speisen wie Suppen, Eintöpfe oder Nudelgerichte bekommen durch das Hinzufügen von pflanzlichen Produkten ein abwechslungsreiches Aroma. Einige wie Chinakohl oder Fenchel entfalten ihren milden Geschmack erst nach dem Kochen. Hobbyköche sollten diese Chancen nutzen, um Vielfalt in den Speiseplan zu bringen. So lässt sich Bolognese auch mit Tofu oder roten Linsen kochen. Viele Eintöpfe schmecken ohne Fleisch ebenso gut. Zudem erhalten die Gerichte durch Steckrüben oder Rote Bete einen milderen Geschmack, der sich deutlich vom Pendant mit Fleisch abhebt. Das gilt für Carpaccio mit Roter Bete gleichermaßen wie für Sellerieschnitzel. Wichtig: Gemüse sollte Fleisch nicht imitieren, sondern ersetzen. Der Eigengeschmack steht im Vordergrund.

Fazit

Beim Kochen ist Kreativität gefragt. Nicht immer muss es ein neues Gericht sein. Bereits durch die Abwandlung weniger Zutaten verleihen Kochfans ihrem Essen einen andersartigen Touch.

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