Skip to main content

Weintrauben – die vielseitigen Superfrüchte

Als vor über 10.000 Jahren der Mensch damit begann, sesshaft zu werden, setzte auch ein starker Wechsel in den Ernährungsgewohnheiten ein. Anstatt auf die Jagd zu gehen und wilde Früchte zu sammeln, wurden Haustiere gehalten und damit begonnen, Nutzpflanzen zu kultivieren. Zu den am frühesten verwendeten Kulturpflanzen gehört die edle Weinrebe. Ihre Früchte werden als Weinbeeren oder häufiger als Weintrauben bezeichnet. Diese können verschiedene Farben und natürlich auch unterschiedliche Geschmackintensitäten aufweisen. Doch eines haben sie allesamt gemein: In ihnen stecken jede Menge Vitamine, Ballast- und Nährstoffe.

Weintrauben

Weintrauben ©iStockphoto/Vladimir Mironov

Wichtig bei Weintrauben: auf Bio-Qualität achten

Weintrauben schmecken lecker und sind hervorragend geeignet, um aus ihnen aromatische Getränke herzustellen. Doch sie können so viel mehr. Denn Weintrauben enthalten große Mengen an Vitamin C, Vitamin E, Kalium, Phosphor, Eisen, Magnesium und Selen. Diese Inhaltsstoffe sind jedoch vor allem in der Schale der Trauben vorhanden. Es lohnt sich daher, auf Bio-Qualität zurückzugreifen. Hier werden die Früchte nicht mit Chemikalien behandelt, welche unter anderem auch die Nährstoffe unmittelbar unterhalb der Schale zerstören können.

Als zweite Quelle der Vitamine und Nährstoffe sind die leicht bitteren Kerne der Weintrauben zu nennen. In den vergangenen Jahrzehnten geht der Trend immer mehr zu speziellen Züchtungen ohne Kerne. Natürlich sind diese deutlich angenehmer zu essen, doch sind sie auch nicht annähernd so gesund wie Früchte mit Kernen. Denn in diesen stecken noch weitere, besonders gesundheitsfördernde Stoffe.

Diese Stoffe machen Weintrauben zum Superfood

Vor allem in den Kernen, aber auch in den Stielen von Weintrauben finden sich die Stoffe Reservatol, Quercetin und OPC (=Oligomere Proanthocyanidine). Diese besitzen eine regulierende Wirkung auf den Blutkreislauf und werden daher als vorbeugende Maßnahme gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen betrachtet. Außerdem regulieren sie den Cholesterinspiegel, regen die Erneuerung von Körperzellen an und besitzen eine natürliche entzündungshemmende Wirkung. Kein Wunder, dass diese Stoffe auch gerne in Nahrungsergänzungsmitteln verarbeitet werden.

Weintrauben mit Kernen können also als natürliche Quelle für diese Stoffe angesehen werden. Doch auch ein gelegentliches Gläschen Wein kann diese Rolle übernehmen. Denn beim Pressen von Wein werden üblicherweise Kerne und Stiele ebenfalls ausgepresst, sodass auch eine große Menge Reservatol, Quercetin und OPC im fertigen Getränk landet.

Diese positiven Effekte bringt Reservatol mit sich

Betrachtet man im Detail, welche Wirkung der Stoff Reservatol besitzt, wird schnell klar, wie umfangreich dessen positive Effekte sind. Seine natürliche Funktion ist der Schutz der Weinrebe vor Pilzen und Bakterien. Je gefährdeter eine Pflanze ist, umso mehr Reservatol wird produziert. Im kommerziellen Massenanbau von Wein wird meist mit speziellen Schutzmitteln gegen Pilze gearbeitet. Hier kann sich also gar kein Reservatol bilden, weswegen immer auf Bio-Qualität zurückgegriffen werden sollte.

Gelangt Reservatol in den menschlichen Körper, wird es überraschend schnell vom Verdauungssystem verarbeitet. Lange Zeit galt die Vermutung, dass dementsprechend keine positive Wirkung entstehen kann. Wissenschaftler haben jedoch nachgewiesen, dass die Wirkstoffe sich auch nach der Zerlegung reaktivieren und so ihre volle Wirksamkeit entfalten können.

Reservatol ist vor allem für die Regeneration von Zellen verantwortlich. Es kann sogar zur Reparatur von DNA-Schäden beitragen und gilt als wichtiges Element zur Vorbeugung von Leberschäden. Nebenbei gilt es als besonders wirksam, um die Entstehung von Krebszellen zu verhindern.

Diese positiven Effekte bringt OPC mit sich

OPC ist unter anderem dafür verantwortlich, dass der pH-Wert in Blut und Urin angehoben wird. Das so entstandene basische Niveau ist hervorragend dazu geeignet, Harnsäurekristalle zu zerlegen. Solche Harnsäurekristalle werden vor allem bei Übergewicht, erhöhten Blutfettwerten, einem hohen Insulinspiegel oder Wassermangel produziert. Diese könnten dafür sorgen, dass Gicht und Rheuma auftreten. Der Genuss von Weintrauben kann also schmerzende Gliedmaßen verhindern. Unterstützt wird diese Wirkung von OPC auch von anderen Inhaltsstoffen der Weintraube.

Diese positiven Effekte bringt Quercetin mit sich

Wissenschaftliche Studien haben belegt, dass Quercetin besonders stark entzündungshemmend wirkt, eine antitrhombotische Wirkung besitzt und die Entspannung der Blutgefäßmuskulatur bewirkt. Es hilft, den Cholesterinspiegel zu stabilisieren und hemmt Enzyme, welche die Vermehrung von HIV begünstigen. Die Liste an positiven Effekten von Quercetin ist lang und könnte mit für Laien schwer verständlichen Punkten weiter fortgesetzt werden. Es ist kein Wunder, dass im pharmazeutischen Bereich aktuell daran gearbeitet wird, Medikamente auf Basis dieses Inhaltsstoffes zu machen, welcher in Weintrauben derartig stark vertreten ist.

Fazit: Weintrauben als Superfood

In Weintrauben stecken also jede Menge Inhaltsstoffe, welche sich äußerst positiv auf unsere Gesundheit auswirken können. Nebenbei versorgen sie uns mit wichtigen Vitaminen und Nährstoffen. Nicht zu vernachlässigen ist auch der Traubenzucker, welcher vom Körper besonders einfach aufgenommen und verarbeitet werden kann und so für wichtige Energie sorgt. Dabei sind die Verwendungsformen von Weintrauben vielseitig: von der puren Frucht über Säfte, Gelees, Marlemaden bis hin zu Rosinen als Backzutat. Am stärksten ist die positive Wirkung von Weintrauben, wenn diese in Bio-Qualität und mit Kernen genossen werden. Doch bei all den medizinischen Effekten sollten wir eines nicht vergessen: Essen soll auch Spaß machen und vor allem schmecken. Dieser Punkt ist bei den wunderbar süßen Früchten garantiert erfüllt!

Top Artikel in Ernährung